Ritter: Ritterturniere
Das mittelalterliche Turnier entwickelte sich aus den Kampfübungen der Krieger und verkam in späterer Zeit zu einer reinen Schau für das Volk.
Das Turnierfeld war ein offener, von Schranken begrenzter Platz in dem die Ritter in Gruppen oder paarweise ihre Kräfte maßen. An einem Turnier druften nur Ritter teilnehmen, die eine bestimmte Anzahl von Ahnen vorweisen konnten.
Man unterschied mehrere Kampfarten:
- Beim „Turnei“ fand auf einem überschaubaren Feld ein Scheingefecht zwischen zwei Reitermannschaften statt.
Zwei kleinere gruppen Ritter treten im Lanzenstechen gegeneinander an und versuchen Mann gegen Mann, sich gegenseitig aus dem Sattel zu befördern. Die Seite, die am meisten gegnerische Ritter vom Pferd wirft, hat gewonnen. - Beim Buhurt wurde die Geschicklichkeit im Reiten und in der Waffenübung wie bei echten Kämpfen vorgeführt. Bei diesem Wettkampf traten zwei gleich große Gruppen von Rittern mit stumpfen Waffen gegeneinander an.
Ein Buhurt konnte zu Pferde, zu Fuß, mit einem oder mehreren Lanzengängen durchgeführt werden. Ziel dieses Kampfes war es natürlich nicht den Gegner zu töten sondern ihn gefangen zu nehmen.
Der gefangengenommene Teilnehmer verlor sein Pferd und seine Rüstung an den Sieger. - Beim Tjost galoppierten zwei mit Lanze und Schild bewaffnete Ritter auf zwei Seiten einer Schranke aufeinander zu. Ziel war es, den Gegner aus dem Sattel zu heben oder zumindest einen Treffer am Schild oder Helm zu landen.
War einer der Teilnehmer vom Pferd gefallen, wurde mit dem Schwert weitergekämpft. Da dabei oft auch scharfe Schwerter benutzt wurden war die Verletzungsgefahr sehr groß und so wurde das Tjosten von verschiedenen Fürsten und sogar vom Papst zeitweise verboten.
Der Sieger eines Tjosts erhielt vom Verlierer die gesamte Ausrüstung, also Waffen, Rüstung und Pferd.
Doch bei einem Turnier wurde nicht ausschließlich gekämpft. Ihre Geschicklichkeit zeigten Ritter zum Beispiel beim Ringstechen. Dabei musste ein Ritter vom galoppierenden Pferd aus mit einer Lanze kleine Strohringe von einem Pfahl aufnehmen.
