Saisonelles: Silvester
Brauchtum und Aberglaube
Das Silvesterfeuerwerk
hat seinen Ursprung im Glauben der Germanen, Geister durch Lärm schlagen und Krach machen vertreiben zu können. Sie benutzten dazu Rasseln, Peitschen und Dreschflegel als Lärminstrumente. Die Christianisierung ersetzte diese dann durch Glockengeläute, Pauken und Trompeten. Nach der Erfindung des Schwarzpulvers kam das Schießen mit Böllern und Gewehren auf. Heute sind es vor allem Raketen, Kracher und Knallfrösche, die mit ihrem Lärm das Jahresende anzeigen.
Orakelbräuche
Der Jahresausklang wird gerne genutzt, um über das abgelaufene Jahr zu sinnieren: Was ist gut gelaufen? Was war nicht so toll? Was sollte man nächstes Jahr anders und besser machen? Da ist es schon erklärlich, dass man auch gerne einen Blick in die Zukunft machen möchte, um zu wissen, was einen im nächsten Jahr erwartet.
Bleigießen
Schon
im Altertum war das Gießen von Blei eine oft
angewandte Methode mit der Siegel, Abzeichen und
Schaumünzen hergestellt wurden. Möglicherweise
hat auch die Erfindung des Buchdrucks durch Johannes
Gutenberg mit dem Silvesterbrauch zu tun, denn zum
Drucken wurde flüssiges Blei in die Matrizen
gegossen.
Und so geht's:
Wähle dir aus der Packung ein Bleistückchen
aus und lege es auf einen Löffel, den du über
eine Kerzenflamme hältst. Sobald sich das Blei
verflüssigt hat, kannst du es mit Wschung in
eine bereitgestellte Schüssel mit kaltem Wasser
kippen. Durch das Wasser erstarrt das Blei sofort
zu einem mehr oder weniger seltsamen Gebilde, das
nun gedeutet werden kann und aus dem sich zukünftige
Ereignisse im neuen Jahr ablesen lassen. Oft ist
es einfacher die Bleifigur ins Kerzenlicht zu halten
und nur die Form des Schattens zu deuten.
Was ist es denn nun? Ein Flugzeug, eine Eule oder
eher eine Leiter?
Aha, du wirst eine Reise machen, Veränderungen
stehen bevor ...
Silvester- und Neujahrsgrüsse
"Ein gutes und gesegnetes neues Jahr!"
oder "einen guten Rutsch" wünscht
man einander in der Silvesternacht. Sind die ersten
Sekunden des neuen Jahres angebrochen, so stößt
man mit einem Glas (Kinder-)Sekt an und sagt "Prosit
Neujahr". Das Wort "Prosit" kommt
aus dem Lateinischen und bedeutet: Es möge
gelingen.
Alle
diese Neujahrswünsche drücken die Hoffnung
aus, dass das neue Jahr Glück bringen werde,
dass den Menschen ein günstiges Schicksal erwartet
oder dass er in jeder Lage glücklich und zufrieden
bleiben soll.
Neujahrswünsche beziehen sich meistens auf
Gesundheit, Glück und Erfolg und Frieden und
schließen den Einzelnen, die Familie, Nachbarn
und Freunde oder alle Wesen der Welt mit ein.
Freunden, Verwandten und Bekannten, mit denen man Silvester nicht verbringen konnte, übermittelt man den Neujahrswunsch über Neujahrskarten, E-Mails oder Handy.
Wäsche waschen verboten!
Den
Sagen und Legenden nach treibt in den Rauhnächten,
zu denen auch die Silvesternacht gehört, die
"Wilde Jagd" - ein Geister- oder Gespensterheer
- ihr Unwesen. Damit sich diese bei ihrem Teufelsritt
durch die Lüfte nicht in den Wäscheleinen
verfängt und Unheil über die Menschen
bringt, soll in den Rauhnächten keine Wäsche
aufgehängt werden.
Na ja, das muss man zwar nicht glauben, aber was
schadt's, wenn man es vermeidet ...
